CAL2 ermöglicht die zuverlässige Unterscheidung von CALR mutierten ET und PMF von PV und reaktiven Veränderungen des Knochenmarks.
MPNs – Myeloproliferative Neoplasien / ET – Essentielle Thrombozythämie / PMF – Primäre Myelofibrose / PV – Polycythaemia Vera
Diagnostische Bedeutung der CALR-Mutationen in Relation zu JAK2 and MPL -Mutationen in MPNs
CALR-Mutationen werden in 67% der ET und 88% der PMF Fälle mit nicht-mutiertem JAK2 oder MPL gefunden. In MPNs schliessen sich CALR-Mutationen und JAK2- oder MPL-Mutationen gegenseitig aus: Dadurch füllt der Nachweis von CALR-Mutationen eine diagnostische Lücke in ET und PMF Patienten, die keine JAK2/MPL Mutationen zeigen.
Referenzen:
- Klampfl T et al. Somatic Mutations of Calreticulin in myeloproliferative Neoplasms. N Engl J Med 369(25): 2379-2390, 2013
- Nangalia J et al. Somatic CALR Mutations in Myeloproliferative Neoplasms with Nonmutated JAK2. N Engl J Med 369(25): 2391-2405, 2013
CAL2-Färbung in Megakaryozyten mit & ohne CALR-Mutationen
CAL2-IHC in 4 MPN-Fällen:
A und C: Selektive Färbung von mutiertem CALRETICULIN-Protein in Megakaryozyten bei essentieller Thrombozythämie (A) und früher primärer Myelofibrose (C).
B und D: Ausbleiben der CAL2-Färbung in zwei Fällen von essentieller Thrombozythämie, bei denen molekular JAK2 (B) und MPL (D) -Mutationen nachgewiesen wurden.
CAL2-IHC in 4 PMF-Fällen:
A und C: Selektive Färbung von mutiertem CALRETICULIN-Protein in Megakaryozytes bei zwei PMF-Fällen, jeweils in prefibrotischer Phase und in fibrotischer Phase, in denen durch DNA-Sequenzierung nach Sanger CALR-Mutationen nachgewiesen wurden.
B und D: Ausbleiben der CAL2-Färbung bei zwei PMF-Fällen, jeweils in prefibrotischer und fibrotischer Phase, beide ohne molekular nachweisbaren CALR-Mutationen. Das fibrotische Stroma bleibt ungefärbt (C und D).
Anwendungszweck des CAL2 Antikörpers
Vorteile der CAL2 Immunhistochemie (IHC)
- Spezifischer, sensitiver, schneller und kostengünstiger Nachweis aller verschiedenen CALR-Mutationen in FFPE Knochenmarkbiopsaten
- Auschluss von JAK2-Mutation und deshalb verbesserte Diagnose von PV
- Hinweis für die molekulare Analyse von CALR-Mutation zur Unterscheidung von Typ 1 und 2 Mutationen
Warum lassen sich mit CAL2 alle bekannten Typen der CALR-Mutationen nachweisen ?
Die unterschiedlichen Typen von CALR-Mutationen führen alle zu einem einzigen neuen C-Terminus. Dieser enthält ein gemeinsames Epitop, das bei allen verschiedenen CALR-Mutationen exprimiert wird. Der Antikörperklon CAL2 ist gegen dieses gemeinsame Epitop gerichtet. Deshalb wird davon ausgegangen, daß CAL2 alle molekular nachweisbaren CALR-Mutationen im Gewebe nachweisen kann.