Biotin-vermittelte Signalverstärkung in der IHC

Biotin (= Vitamin H) ist ein stabiles, relativ kleines Molekül das nicht-kovalent an Avidin (ein Protein aus dem Hühnereiweiß) oder Streptavidin (ein Protein aus Streptomyces avidinii) bindet. Diese Interaktion erfolgt mit einer sehr hohen Affinität und kann für eine Signalamplifikation in verschiedenen Immunoassays, wie der Immunhistochemie (IHC), genutzt werden.

Biotin-konjugierte Sekundärantikörper

Biotin-SP (long spacer) ist der Handelsname von Jackson ImmunoResearch für Biotin mit einem langen Spacer (6 Atome), der sich zwischen dem Molekül und konjugierten Protein befindet (siehe Abbildung). In Enzym-Immunoassays (EIA) kann durch die Kombination von Biotin-SP konjugierten Sekundärantikörpern und Streptavidin-Alkalische Phosphatase (ALP) oder Streptavidin-Meerrettichperoxidase (HRP) eine signifikante Steigerung der Sensitivität, im Vergleich zu direkt (ohne Spacer) gekoppelten Antikörpern, erreicht werden. Der Linker (22.4 Ä.) verlängert den Abstand zum Sekundärantikörper, wodurch die Proteinoberfläche zugänglicher für das Streptavidin-Enzymkonjugat ist.

Biotin-SP Konjugate Jackson ImmunoResearch
Biotin-SP Molekül. Molekulargewicht 454,54 Da, Linker 22,4 Ä. (Abbildung: Jackson ImmunoResearch)
Biotin-konjugierter Sekundärantikörper von Jackson ImmunoResearch
IHC mit biotinylierten Esel Anti-Kaninchen IgG (H+L) (711-065-152) Sekundärantikörper, gefolgt von Streptavidin-HRP (016-030-084). DAB wurde als Substrat verwendet. (Abbildung: Jackson ImmunoResearch)

Für die Visualisierung von biotinylierten Sekundärantikörpern werden weitere Reagenzien benötigt. Sie finden bei uns Streptavidin und Anti-Biotin Antikörper an Fluoreszenzfarbstoffe oder Enzyme konjugiert.

Literatur:

  • Jackson ImmunoResearch: Katalog 2019
  • Mulisch, M. & Welsch, U. Romeis – Mikroskopische Technik. (Springer-Verlag, 2015).