Fluoreszenzfarbstoffe für Sekundärantikörper

Fluorophore, gekoppelt an Antikörper oder Streptavidin, ermöglichen eine einfache und schnelle Visualisierung von Analyten. Es gibt eine Vielzahl an Fluoreszenzfarbstoffen mit jeweils spezifischen Eigenschaften. Erfahren Sie in diesem FAQ mehr über Jackson ImmunoResearch Sekundärantikörperkonjugate, die in allen gängigen Immunoassays (u.a. Durchflusszytometrie, Mikroskopie, Western Blot und ELISA) eingesetzt werden können. Die Wahl des “richtigen” Fluoreszenzfarbstoffs hängt von verschiedenen Faktoren ab, hier erhalten Sie weitere Tipps. Die hier aufgeführte alphabetische Liste der Fluorophore führt dabei nur die Farbstoffe auf, die von uns oder unseren Partnern zur Herstellung von Antikörper-Konjugaten verwendet werden und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Alexa Fluor®-Farbstoffe

Alexa Fluor®-Farbstoffe ergeben Konjugate mit einer hohen, den meisten herkömmlichen Fluoreszenzfarbstoffen überlegenen Leuchtkraft und Fotostabilität. Durch das hohe Absorptionsvermögen im Wellenlängenbereich gängiger Anregungsquellen und einer geringen Tendenz zur Fluoreszenzlöschung (‘quenching’) nach Kopplung an Proteine, produzieren Biokonjugate von Alexa Fluor Farbstoffen eine außergewöhnlich helle und stabile Fluoreszenz. Die Fluoreszenzintensität ist zudem unempfindlich gegenüber Schwankungen des pH-Wertes (pH 4 – 10). Eine gute Wasserlöslichkeit der Farbstoffe macht die Konjugate widerstandsfähig gegen Aggregation und Präzipitation, was gängige Probleme mit Hintergrundfärbung verhindert. Alexa Fluor-Farbstoffe sind aufgrund struktureller Ähnlichkeiten mit den DyLight-Farbstoffen eng verwandt.

Alexa Fluor® 488

Alexa Fluor 488 (Amax 493 nm, Emax 519 nm) besitzt mit Fluorescein (FITC) vergleichbare Spektraleigenschaften hinsichtlich Anregung und Emission, produziert jedoch Konjugate, die weit fluoreszenzintensiver, fotostabiler und unempfindlicher gegenüber pH-Schwankungen zwischen pH 4 und 10 sind. Alexa Fluor 488-Konjugate sind mit für Fluorescein üblichen Geräteausstattungen, Einstellungen oder Filtern kompatibel und eignen sich ideal für alle fluoreszenzmikroskopischen und durchflusszytometrischen Anwendungen mit höchsten Sensitivitäts-Ansprüchen. Alexa Fluor 488 kann im Epifluoreszenzmikroskop länger sichtbar gemacht werden und heller erscheinen als Fluorescein, auch ohne die Zugabe von Anti-Fading Reagenzien in wässrige Eindeckmittel. Auch in dauerhaften organischen Eindeckmitteln ist Alexa Fluor 488 leuchtstärker und langzeitstabiler als Fluorescein. Alexa Fluor 488 ist vergleichbar mit DyLight 488.

Alexa488-Konjugat

Alexa Fluor® 594

Alexa Fluor 594-Konjugate (Amax 591 nm, Emax 614 nm) fluoreszieren im roten Bereich des Lichtspektrums, sind leuchtintensiver als andere rot fluoreszierenden Farbstoff-Konjugate und liefern eine deutlich bessere Farbtrennung von grünen Fluoreszenzfarbstoffen als Cy3 oder TRITC. Daher sind sie die beste Wahl für Immunfluoreszenz-Nachweise im dunkleren Rotbereich des sichtbaren Spektrums. Alexa Fluor 594-Konjugate fluoreszieren wesentlich stärker und stabiler als Texas Red-Konjugate, sind besser wasserlöslich und verursachen weniger Hintergrundfärbung. Die Fotostabilität ist jedoch auch vom Eindeckmedium abhängig: während Alexa Fluor 594-Konjugate in ProLong® Gold Antifade (Life Technologies) stabiler als Texas Red-Konjugate sind, bleichen sie in VECTASHIELD® (Vector Laboratories) schneller aus.

Alexa594-Konjugat

Alexa Fluor® 647

Alexa Fluor 647-Konjugate (Amax 651 nm, Emax 667 nm) entsprechen in ihren Spektraleigenschaften nahezu denen von Cy5-Konjugaten, sind jedoch wesentlich heller als diese. Wenn im nahen Infrarot-Bereich fluoreszierende Sekundärantikörper eingesetzt werden sollen, sind Alexa Fluor 647-Konjugate die beste Wahl für die konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie und eine vergleichbare oder sogar bessere Alternative zu APC-Konjugaten für die Durchflusszytometrie. Alexa Fluor 647-Konjugate können aufgrund des weiten Abstands ihrer Emission von anderen, bei kürzeren Wellenlängen emittierenden Fluorochromen mit vielen anderen Fluoreszenzfarbstoffen kombiniert und hervorragend für Mehrfachmarkierungen in der konfokalen Lasermikroskopie eingesetzt werden. Ein besonderer Vorteil von Alexa Fluor 647 gegenüber anderen Fluoreszenzfarbstoffen ist die bei Anregung mit rotem Licht resultierende niedrige Autofluoreszenz biologischer Proben. Da die Fluoreszenz bei 670 nm vom menschlichen Auge nicht ausreichend wahrgenommen werden kann, kann Alexa Fluor 647 mit einem konventionellen Epifluoreszenzmikroskop nicht optimal bzw. kaum sichtbar gemacht werden, zumal die Quecksilberlampe, die in den meisten Geräten verwendet wird, nicht genügend Licht innerhalb des Anregungsbereiches von Alexa Fluor 647 emittiert. Alexa Fluor 647-Konjugate werden daher nicht für die Verwendung in der Epifluoreszenzmikroskopie empfohlen. Sie werden meist durch mit einem geeigneten Anregungs-Laser (Helium-Neon-Laser (bei 633 nm), Krypton-Ionen-Laser (bei 647 nm), Diodenlaser) und Infrarot-Detektor sichtbar gemacht. Für die Durchflusszytometrie stellen Alexa Fluor 647-Konjugate eine günstige und in ihrer Fluoreszenzintensität vergleichbare bis bessere Alternative zu APC-Konjugaten dar. Durch die geringere Molekülgröße von Alexa Fluor 647 (1,3 kDa) im Vergleich zu APC (104 kDa), sind die resultierenden Antikörper-Konjugate von Alexa Fluor 647 außerdem wesentlich kleiner und besser für intrazelluläre Markierungen in der Durchflusszytometrie geeignet.

Alexa Fluor 647-Konjugat

AMCA (Aminomethylcoumarin-Acetat)

AMCA-Konjugate werden aufgrund ihrer spektralen Eigenschaften (Amax 350 nm, Emax 450 nm) zumeist überwiegend für Mehrfachmarkierungen sowohl in der Immunfluoreszenz-Mikroskopie als auch in der Durchflusszytometrie eingesetzt. Sie zeigen wenig Fluoreszenzüberlappungen mit grün fluoreszierenden Farbstoffen und kaum oder gar keine mit länger wellig emittierenden Fluorochromen. Allerdings neigen alle Fluorochrome die im blauen Bereich angeregt werden dazu schnell auszubleichen. Aufgrund dieser kritischen optischen Eigenschaft wird AMCA nicht für Einzelmarkierungen empfohlen. Wird dieser blaue Fluoreszenzfarbstoff bei Mehrfachmarkierungen in der Fluoreszenzmikroskopie eingesetzt, sollte das am stärksten exprimierte Antigen mit ihm nachgewiesen werden, da das menschlichen Auge diese Farbe schlechter wahrnimmt als andere Farben. Dabei kann AMCA mit einer Quecksilberlampe angeregt und die Fluoreszenz bei Verwendung eines UV-Filtersatzes betrachtet werden. Möglichkeiten die Sichtbarkeit von AMCA zu verbessern, umfassen die Dunkelanpassung der Augen, die Verwendung von Fluorit anstelle von Glasobjektiven, die Vermeidung von UV-Licht absorbierenden Eindeckmitteln (z. B. Plastik-basierte Medien) und die Asuwertung mit blaulicht-empfindlichen Sensoren. Wegen der ungünstigen Ausbleicheigenschaften von AMCA in der konfokalen und konventionellen Fluoreszenz-Mikroskopie, empfiehlt sich der Einsatz von Antifading-Reagenzien wie ImmunonoSelect® Anti-Fading oder Eindeckmittel mit Zusatz von Anti-Fading Reagenzien wie z. B. n-Propylgallat (2 % n-Propylgallatin 80-90 % Glycerol in PBS (pH 7,2 – 9,0)). In der Durchflusszytometrie kann AMCA mit einer Quecksilberdampflampe oder einem wassergekühlten Argonionen-Laser, der Emissionswellenlängen im UV-Bereich besitzt, angeregt werden. Wegen des relativ schwachen Signal und des schnellen Ausbleichen wird AMCA nicht für die Einphotonen induzierte Fluoreszenzmikroskopie empfohlen. Allerdings hat sich AMCA für die Zweiphotonen-Mikroskopie als signalintensiv und fotostabil erwiesen.

AMCA-Konjugat

Brilliant Violet™ BD

Brilliant Violet Konjugate BV421™ und BV480™ bieten mehr Möglichkeiten im blauen Farbkanal für Mehrfachmarkierungen. Hiermit können bis zu 5 Fluoreszenzfarbstoffe verwendet werden.

Brilliant Violet 421™ (BV421™)

Brilliant Violet 421™-Konjugate (Amax 407 nm, Emax 421 nm) eignen sich besonders für Mehrfachmarkierung in Kombination mit BV 480™, Alexa Fluor® 488, Rhodamine Red™-X, und Alexa Fluor® 657. Achtung, aufgrund ihrer physischen Eigenschaften neigen auch Brilliant Violet 421™-Konjugate, die im blauen Bereich angeregt werden dazu schneller auszubleichen als Farbstoffe mit höherwelliger Anregung!

Brilliant Violet 421-Konjugat

Brilliant Violet 480™ (BV480™)

Brilliant Violet 480™-Konjugate (Amax 436 nm, Emax 478 nm) eignen sich besonders für Mehrfachmarkierung in Kombination mit BV 421™, Alexa Fluor® 488, Rhodamine Red™-X, und Alexa Fluor® 657.

Brilliant Violet 480-Konjugat

Erfahren Sie hier mehr über BD Brilliant Violet™ Sekundärantikörperkonjugate.

Cyanin (Cy™)-Farbstoffe

Cyanin (Cy™)-Farbstoffe gehören zu einer Fluorochrom-Familie der zweiten Generation. Sie sind photostabiler und leuchtintensiver als zum Beispiel FITC oder TRITC. Während Cy3-Konjugate aufgrund ihrer besonderen Leuchtkraft und Fotostabilität durchgängig erhältlich waren, hatte der Hersteller Jackson ImmunoResearch die Produktion von Cy2- und Cy5- Konjugaten eingestellt und durch die leuchtstärkeren Farbstoffe Alexa Fluor® ersetzt. In verschiedenen Laboren wurde nun gezeigt, dass generell alle Cyanine bei Verwendung von organischen Eindeckmitteln und der damit einhergehenden starken Dehydrierung beim Einbettprozess zu besseren Färbeergebnissen führen. Jackson ImmunoResearch hat deshalb ausgewählte Cy2- und Cy5-Konjugate, konjugiertes Streptavidin und konjugierte IgG Kontrollen – insbesondere für die Mehrfachmarkierung – wieder in das Programm aufgenommen.

Cy2™ (Carbocyanin)

Cy2™ (Carbocyanin) (Amax 492 nm, Emax 510 nm) hat ähnliche spektrale Eigenschaften wie FITC und kann mit den gleichen Filtersets dargestellt werden. Beim Einsatz von Antifading-Reagenzien ist zu beachten, dass es sensitiv gegenüber N-Phenylendiamin ist, das in einigen kommerziellen Antifading-Medien vorkommt.

Cy2-Konjugat

Cy2-Konjugat Cy3™ (Indocarbocyanin)

Cy3™ (Indocarbocyanin) (Amax 550 nm, Emax 570 nm) ist leuchtstärker, fotostabiler und zeigt weniger Hintergrund als TRITC und die meisten anderen Fluoreszenzfarbstoffe. Cy3-Konjugate können ohne apparativen Mehraufwand mit einem konventionellen TRITC-Filtersatz verwendet werden, da die Anregungs- und Emissionsspektren mit denen von Tetramethylrhodamin (TRITC) nahezu identisch sind. Spezielle Cy3-Filter (z.B. Fa. Zeiss Filtersatz 20) sind ebenfalls von verschiedenen Anbietern erhältlich. Cy3 kann zu 50% seiner Maximalabsorption mit den 514 nm- oder 528 nm-Strahlen eines Argon-Lasers angeregt werden, zu 75% des Maximums mit einem Helium-Neon-Laser (bei 543 nm) oder mit einer Quecksilberlampe (bei 546 nm). Cy3 wird häufig mit einem im grünen Spektrum fluoreszierenden Farbstoff für Doppelmarkierungen eingesetzt. Wegen der spektralen Überlappung der Fluoreszenzemission ist zur Minimierung der Cy3-Fluoreszenz im Filtersatz des Grünfarbstoffs allerdings die Verwendung eines engen Bandpassfilters für den grünen Kanal empfehlenswert. Steht ein konfokales Mikroskop mit einem Krypton-Argon-Laser und einem Infrarot-Detektor (CCD) zur Verfügung, kann Cy3 für Mehrfachmarkierungen auch mit Farbstoffen im nahen Infrarotbereich wie Alexa Fluor 647 kombiniert werden.

Cy3-Konjugat

Cy5™ (Indodicarbocyanine)

Cy5™ (Indodicarbocyanin) (Amax 650 nm, Emax 670 nm) eignet sich wegen seiner minimalen Überlappung zu anderen Fluorochromen vor allem für Mehrfachmarkierungen. Da die Fluoreszenz von Cy5 mit dem menschlichen Auge nicht ausreichend wahrgenommen werden kann, kann Cy5 mit einem konventionellen Epifluoreszenzmikroskop nicht optimal bzw. kaum sichtbar gemacht werden, zumal die Quecksilberlampe, die in den meisten Geräten verwendet wird, nicht genügend Licht innerhalb des Anregungsbereiches von Cy5 emittiert. Der Farbstoff eignet sich deshalb vorzugsweise für den Einsatz in der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie. Cy5 kann durch einen Krypton/ Argon-Laser (98% der Maximalabsorption mit 647 nm Wellenlänge), einem Helium/Neon-Laser (63% der Maximalabsorption mit 633 nm Wellenlänge) oder mit einem roten Dioden-Laser angeregt werden.

Cy5-Konjugat

DyLight™ -Farbstoffe

DyLight™-Farbstoffe gehören zu einer den Alexa-Farbstoffen vergleichbaren Familie von Fluorochromen mit verbesserter Helligkeit und Fotostabilität. Sie sind hochgradig wasserlöslich und behalten ihre Leuchtkraft in einem pH-Bereich von 4 bis 9.

DyLight™ 405

DyLight 405-konjugierte Antikörper (Amax 400nm, Emax 421nm) sind sehr hell und fotostabil, jedoch ist ihr Einsatz auf konfokale Mikroskope mit einem 405 nm-Laser und geeignetem Emissionsfilter beschränkt. Hier kann DyLight 405 sowohl in wässrigen als auch in permanenten Eindeckmedien mit hoher Farbtrennung und Sensitivität wirkungsvoll für Vierfarben-Imaging im blauen Bereich eingesetzt werden. In Kombination mit Alexa 488, Rhodamin Red-X und Alexa 647 lässt sich die beste Farbtrennung erzielen. Bei einer etwas geringeren Farbtrennung ist der Einsatz von Cy3 anstelle von Rhodamin Red-X ebenfalls möglich. Bei Verwendung wässriger Eindeckmedien empfiehlt sich der Zusatz von n-Propylgallat gegen das Ausbleichen der Fluoreszenz (Eindeckmedium z. B. n-Propylgallat-Glycerol). Wie bei allen Fluorophoren die im blauen Bereich angeregt werden, ist die fotostabilität im Vergleich zu höherwelliger Anregung geringer. Der Einsatz von DyLight 405 in der konventionellen Fluoreszenzmikroskopie sowie in der Durchflusszytometrie wird nicht empfohlen, da hier die optimalen Filtersets/Anregungsquellen meist nicht vorhanden sind.

Dylight-405 Konjugat

Weitere DyLight-Antikörperkonjugate finden Sie hier.

FITC (Fluorescein-Isothiocyanat)

FITC (Amax 492 nm, Emax 520 nm) ist ein Fluoresceinderivat, welches aufgrund seiner langen Geschichte auch heute noch häufig eingesetzt wird. FITC ist die Fluorescein-Form, die mit Ausnahme von Streptavidin an alle Antikörper und Proteine von Jackson ImmunoResearch Labs gekoppelt ist. Zu den schwerwiegendsten Nachteilen gehört das schnelle Ausbleichen (Fading) und die im Verhältnis zu neueren Fluorophoren geringe Leuchtkraft. Wegen der ungünstigen Ausbleicheigenschaften empfiehlt sich beim Einsatz von FITC-konjugierten Antikörpern die Zugabe von Antifading-Reagenzien. Alternativen mit besseren Fading-Eigenschaften bei gleicher Anregung sind deshalb Cy2™ (Carbocyanin) oder Alexa Fluor® 488. DTAF (Dichlorotriazinylamino-Fluorescein) und FITC (Fluorescein-Isothiocyanat) sind Derivate desselben Fluoresceinmoleküls, weshalb DATF identische Anregungs- und Emissionmaxima wie FITC besitzt. Zur Kopplung an Streptavidin verwendet Jackson ImmunoResearch Labs DTAF anstelle von FITC, da die Fluoreszenz von FITC nach Kopplung an Streptavidin erheblich gelöscht wird (Effekt der Fluoreszenzlöschung/ Quenching-Effekt). Dieses Phänomen ist einzigartig für Streptavidin und wird bei Kopplung an Antikörper nicht beobachtet. Auch für Streptavidin-Konjugate gilt, dass Alternativen mit besseren Fading-Eigenschaften die Farbstoffe Cy2™ (Carbocyanin) oder Alexa Fluor® 488 sind.

FITC-Konjugat

TRITC, Rhodamin Red™-X und Texas Red®

TRITC, Rhodamin Red-X und Texas Red sind Rhodaminderivate, die im orangen bzw. roten Bereich des sichtbaren Spektrums fluoreszieren. Konjugate dieser Rhodamin-Farbstoffe besitzen jeweils verschiedene Anregungsmaxima (550, 570 und 596 nm) und Emissionsmaxima (570, 590 und 620 nm). Alle drei Fluorochrome sind für Doppelmarkierungen in Kombination mit FITC oder Alexa Fluor 488 geeignet. Obwohl in Doppelmarkierungen traditionell meist TRITC mit FITC kombiniert worden ist, lässt sich mit Rhodamin Red-X oder Texas Red wegen der geringeren Überlappung mit dem FITC-Spektrum eine bessere Farbtrennung erzielen. Als hintergrundärmere, hellere und stabilere Alternative zu Texas Red empfiehlt sich die Verwendung von Alexa Fluor 594-Konjugaten. Ebenso stellt Cy3 eine leuchtstärkere Alternative zu TRITC dar. Zur Doppelmarkierung mit FITC in der Durchflusszytometrie wird Phycoerythrin (anstelle von Rhodamin) empfohlen, da beide Fluorophore mit einem Argon-Laser (488 nm) angeregt werden können.

Rhodamin Red™-X (RPX)

Rhodamin Red™-X (Rhod. Red-X, RRX) ist wegen seiner spektralen Eigenschaften ein nahezu ideales Fluorochrom für Drei- und Vierfachmarkierungen mit DyLight 405, Alexa Fluor 488, und Alexa Fluor 647 bei Verwendung eines mit einem 405 nm-Laser und einem Krypton-Argon-Laser ausgestatteten konfokalen Lasermikroskops. Die Fluoreszenzemission von Rhodamin Red-X liegt ungefähr mittig zwischen der von Alexa Fluor 488 und Alexa Fluor 647 und zeigt nur wenig Überlappung mit diesen Farbstoffen. Außerdem können alle drei Fluorochrome durch den bei konfokalen Lasermikroskopen meist vorhandenen Krypton-Argon-Laser ohne relevanten Empfindlichkeitsverlust detektiert werden, da die emittierten Laserstrahlen bei 488 nm, 568 nm und 647 nm Wellenlänge jeweils die optimalen Anregungswellenlänge für Alexa Fluor 488 (FITC), Rhodamin Red-X und Alexa Fluor 647 darstellen. Durch das Aufschalten eines 405 nm-Lasers wird die Vierfarbenmarkierung mit DyLight 405-konjugierten Sekundärantikörpern möglich. In der konventionelle Fluoreszenzmikroskopie sind Rhodamin Red-X-Konjugate besonders zur Kombination mit grün fluoreszierenden Farbstoffen (Alexa Fluor 488) geeignet. Möglich ist auch der simultane Einsatz Rhodamin Red-X -gekoppelter Antikörper mit blau fluoreszierenden AMCA-Konjugaten für Doppelmarkierungen.

Rhodamin Red™-X Konjugat

R-Phycoerythrin (R-PE), Allophycocyanin (APC) und Peridinin-Chlorophyll (PerCP)

R-PE (240 kDa), APC (104 kDa) und PerCP (35 kDa) gehören zu den lichtsammelnden Phycobiliproteinen, einer Familie natürlich auftretender, fluoreszierender Makromoleküle aus den Photosynthese-Systemen verschiedener Algen. Da Phycobiliproteine mehr als 30 kovalent gebundene Tetrapyrrol-Pigmente, sogenannte Phytochromobiline, besitzen, sind die Fluroeszenzsignale besonders intensiv. In den Photosynthese-Systemen der Algen dienen diese Moleküle der Absorption und Weiterleitung von Licht(-energie) durch Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer (FRET) an das Chlorophyll der photosynthetischen Reaktionszentren. Die Anordnung der Pigmente im Protein ist natürlicherweise so optimiert, dass maximale Lichtsammlung und Fluoreszenz bei minimaler Fluoreszenzlöschung durch innere oder äußere Umgebungseinflüsse erzielt werden können. Nach der Konjugation der Phycobiliproteine an die hochaufgereinigten Sekundärantikörper ist die Fluoreszenzlöschung (quenching) im Gegensatz zu konventionellen Flurophor-Antikörper-Konjugationen deshalb sehr gering. Antikörper-Konjugate mit Phycobiliproteinen besitzen eine sehr hohe spezifische Fluoreszenzaktivität bei hohen Extinktionskoeffizienten und somit eine sehr hohe Quantenausbeute (quantum yield). Die Fluoreszenz einiger Phycobiliproteine entspricht etwa der von 30 Fluorescein- bzw. 100 Rhodamin-Molekülen bei einer vergleichbaren Anregung. Phycobiliprotein-Konjugate lassen sich über einen breiten Wellenlängenbereich anregen und zeichnen durch große Stokes-Verschiebungen ihrer Emissionsmaxima in langwelligere Bereiche aus. Weitere Vorteile von Antikörper-Konjugaten mit Phycobiliproteinen sind deren hohe Stabilität, eine gute Wasserlöslichkeit und eine hohe pH-Unempfindlichkeit der Fluoreszenz. Diese Eigenschaften, zusammen mit der hohen Fluoreszenzintensität, haben sich besonders in auf Laser-Anregung basierenden Techniken wie der Durchflusszytometrie bewährt. PerCP, Alexa Fluor 488 (oder FITC) und R-PE werden mit der 488 nm-Hauptlinie eines Argon-Lasers angeregt und können so für Einfach-, Doppel- oder Dreifachfärbungen mit Einzellaser-Durchflusszytometern verwendet werden. APC oder auch Alexa Fluor 647 können durch Anregung bei 633 oder 635 nm mit einem Doppellaser-Durchflusszytometer als vierte Farbe eingesetzt werden. Die relativ hohen Molekulargewichte von R-PE, APC und PerCP lassen die Verwendung in Verfahren, die eine gute Durchdringung von Zellen und Geweben erfordern, nur eingeschränkt zu. Sie eignen sich damit überwiegend zur Oberflächenmarkierung von Zellen in der Durchflusszytometrie. R-PE und APC können durch Licht eines breiten Bereich des sichtbaren Spektrums angeregt werden, sind hochgradig wasserlöslich, haben relativ niedrige isoelektrische Punkte und sind frei von potentiell klebrigen Kohlenhydraten. Sie sind besonders für Anwendungen, die entweder eine hohe Sensitivität, eine gute Farbtrennung oder eine Mehrfachmarkierung erfordern, geeignet.

R-Phycoerythrin (R-PE)

Das 240 kDa große Phycobiliprotein R-PE wird aus makrophytischen Algen (seaweed) isoliert. Das Absorptionsmaximum liegt bei einer Wellenlänge von 490 nm, mit einem kleineren Adsorptionspeak bei 545/566 nm und emittiert Licht mit einer maximalen Fluoreszenz bei 580 nm.

R-Phycoerythrin-Konjugat

Allophycocyanin (APC)

APC ist ein aus blau-grünen Spriulinia-Algen isoliertes Phycobiliprotein, das zur Stabilisierung chemisch vernetzt wird. Es enthält die chromophore Gruppe Phycocyanobilin, mit einem Absorptionsmaximum bei 650nm und einer maximalen Emission bei 660nm.

Allophycocyanin-Konjugat

Peridinin-Chlorophyll-Protein (PerCP)

PerCP ist ein aus Dinoflagellaten (Dinophyceae sp.) gewonnener Peridinin-Chlorophyll-Komplex von ca. 35,5 kDa. Es hat ein breites Anregungsspektrum mit einem Hauptabsorptionspeak bei 482 nm, einem zweiten Absorptionspeak bei 442 nm und einer langen Stokes-Verschiebung zu einem Emissionsmaximum bei 677 nm.

Peridin-Chlorophyll-Protein

Alexa Fluor®, Rhodamin RedTM-X und Texas Red® sind eingetragene Marken von Life Technologies, Inc.*. Cy™ ist eine Marke von GE Healthcare (Patent 5.268.486). Brilliant Violet™ ist ein Markenzeichen von Sirigen Inc., a Becton, Dickinson and Company affiliate. DyLight™ ist ein Markenzeichen von Thermo Fisher Scientific. Über alle Farbstoffe und deren Farbstoffprodukte besitzt Jackson ImmunoResearch Labs mit den genannten Firmen Lizenzvereinbarungen zu den Farbstoff-Technologien bezüglich Verwendung, Herstellung, Handel und Verkauf.

Alle Abbildungen Jackson ImmunoResearch.